Eine Koproduktion der EIKON mit dem WDR, NDR, BR, ORB und ORF in Zusammenarbeit mit der EIKON West
Manhattan, August 1967: Gesine Cresspahl lebt mit ihrer elfjährigen Tochter Marie in New York und arbeitet als Fremdsprachenkorrespondentin in einer Bank. Zu Männern hält sie Distanz. Sie hat Angst vor der Liebe: Sie will nicht noch einmal den Schmerz des Verlassenwerdens spüren müssen.
Dann eines Tages gibt Marie ihr zu verstehen, dass sie sich nicht länger hinhalten lässt, dass sie endlich wissen will, was in der Vergangenheit geschah und – wer ihr Vater war, den sie nie kennen lernen konnte.
So erzählt Gesine, widerwillig, doch Marie hakt nach. Gesine springt zwischen Beobachtungen und Erinnerungen, zwischen ihrem neuen Leben in New York und den biographischen Stationen, die sie dort hin führten. Sie erzählt vom Ort Jerichow in Mecklenburg zum Ende der Weimarer Republik, der Machtergreifung Hitlers, ihrer Kindheit unter dem Nazi-Regime und von der Zeit, als zunächst die Russen, später die SED das Dorfleben bestimmten. Was sich abzeichnet, gleicht einer Flucht vor Machtspielen, denen sie sich immer wieder ausgesetzt findet. Die ihren starken Charakter formen, und denen sie dennoch nie wirklich entkommen kann. Gleichzeitig entsteht mosaiksteinartig die Chronik ihrer Familie, eine Geschichte über drei Generationen.
Die filmische Umsetzung des Romans galt lange als unmöglich. Zu komplex schien die Handlung, zu bruchstückhaft die Erzählweise, zu artifiziell die Sprache. Doch Margarethe von Trotta gelingt es, den Roman auf zwei chronologische Ebenen zu konzentrieren, zwischen denen die Verfilmung pendelt – der Geschichte der Familie Cresspahl von 1930 bis 1956 in Deutschland sowie der New Yorker „Gegenwart“ Gesines zum Zeitpunkt 1967/68. So entwickelt sich eine Spannung, die über sechs Stunden fesselt.
Format: Spielfilm
Ausstrahlung: 14.11.2000
Länge: 360 Minuten
Sender:
Produktion: EIKON Berlin
Produktionsjahr: 2000
Produzent: Wolfgang Handke